Inge Werckmeister

Ingeborg Werckmeister, verstorben 2019
„Atemarbeit ist kein Programm, sie ist ein Abenteuer“
von Barbara Siemers-Köhler und Dorothea Thomas
Wie zur Mitte eines Labyrinths führt der Weg zum Atemraum von Inge Werckmeister in Schlüchtern, der kleinen Stadt im Herzen von Deutschland, dem Dreieck von Rhön, Spessart und Vogelsberg. Inge Werckmeister stammte aus Essen, wo sie 1924 als Jüngste von drei Schwestern geboren wurde. Sie erlebte den Krieg an den Brennpunkten: im Ruhrgebiet und in Dresden. Sie habe Dresden brennen gesehen, erzählt sie uns, und sie sei von dort alleine zu Fuß nach Essen gelaufen.
In Dresden hatte sie ab 1944 eine Gymnastikschule besucht. Der Beruf ihres Mannes brachte sie jedoch zunächst in eine andere Richtung. 1947 zog sie mit ihm nach Schlüchtern, wo sie gemeinsam den Betrieb für Längenmessinstrumente aufbauten und leiteten. Dreißig Jahre lang arbeitete Inge als angesehene Geschäftsfrau. Als passioniertes Stadtkind sei es ihr jedoch nicht leicht gefallen sich von Essen in der Kleinstadt Schlüchtern einzugewöhnen.
Zunächst sammelte Inge mit Anfang 40 Erfahrungen in der Zen-Praxis bei Karlfried Graf Dürckheim. 1967 fand sie zu Cornelis Veening. Daraus wurde eine entscheidende Begegnung. Veenings Arbeit in Gestalt seiner Person berührten und prägten Inge all die folgenden Jahre tiefgreifend. Einen ganz neuen herausfordernden Zugang zu sich fand sie bei ihm. Ihm folgte sie an alle Orte, an denen Veening lehrte wie zum Beispiel Sheveningen, Berlin, Kreta und Sils-Maria, wo Veening 1976 starb. Nach Veenings Tod gehörte sie dem Waldmatter Kreis an und besuchte weiter die Kurse von Herta Grun, die Veenings Arbeit weiterführte. 1975 eröffnete Inge ihre Praxis in Schlüchtern und entwickelte die ihrer Person gemäße Veening Arbeit.
Inge verwirklichte Veenings Empfehlung, auch bei Erica Weynert in Frankfurt zu arbeiten. Dort wurde Inge in sechseinhalb Jahren ihre Meisterschülerin. Frau Weynerts Wunsch ihre Schule zu übernehmen, lehnte sie ab, denn eine Schule entsprach nicht ihrer Vorstellung, Veening Arbeit weiterzugeben. Aber sie begleitete und pflegte Erica Weynert bis zu ihrem Tod. Veening hatte sie auch mit Aniela Jaffé, der ehemaligen Mitarbeiterin von C.G. Jung in Zürich zusammengebracht. Bei ihr konnte sie ihre Atemarbeit mit Traumarbeit und unbewusstem Malen im tiefenpsychologischen Verständnis durchdringen. Im Alter von 60 Jahren legte sie noch die Prüfung zum großen Heilpraktiker ab.
Ihre Kurse dreimal im Jahr in ihrem Atem Raum in Schlüchtern werden zum zentralen Erfahrungs- und Weiterbildungsort für Atem Kolleginnen und Kollegen anderer Schulen und all den Menschen, die sich von Inge Werckmeisters Weitergabe der Veening-Arbeit angesprochen fühlen. Als AFA-Mitglied vermittelt sie ihre Arbeit in zahlreichen Kursen bei AFA-Tagungen und Fortbildungen in verschiedenen Städten. 2004 wird sie Mitbegründerin der VAVE, der Vereinigung für Atemtherapie und Atempsychtherapie nach C.Veening e.V., die sie zum Ehrenmitglied ernannt hat. Diese Gemeinschaft lag ihr am Herzen und Inge unterstützte sie verlässlich in mehrerlei Weise, nicht zuletzt auch finanziell.
Obwohl Inge aus gesundheitlichen Gründen seit 2004 keine Kurse mehr anbieten konnte, waren viele Schülerinnen und Schüler wie in einem Netzwerk verbunden, fühlten sich liebevoll und aufmerksam von ihr begleitet und pflegten untereinander fachlichen und persönlichen Austausch bis vor einigen Jahren. Mit großer Aufmerksamkeit nahm Inge noch im hohen Alter Anteil am Leben und Arbeiten ihrer Schülerinnen und Schüler, im Seelischen wie im Praktischen. Trotz schwindender Sehkraft schien sie aus ihren hellblauen Augen eher mehr als weniger zu sehen. Ihre Ausstrahlung war große Klarheit und Wärme. Die letzten Jahre lebte Inge durch ihre Krankheit sehr zurückgezogen, von ihren beiden Söhnen treu begleitet. Nun ist sie kurz nach ihrem 95. Geburtstag friedlich entschlafen. In ehrendem Gedenken und in großer Dankbarkeit für ihr Wirken und ihr Sein. Barbara Siemers-Köhler und Dorothea Thomas für die VAVE.
Abschied von Inge Werckmeister von Rainer Wellen
Wenn ich an die Atemkurse in Inges Haus in Schlüchtern denke, ist da erst einmal das Bild eines „Gesamtkunstwerks“: der helle Gruppenraum, die handgearbeiteten Hocker, die Küche, die Ruheräume, der Garten, lange Spaziergänge und an einem Abend das gemeinsame Essen in Schloss Rahmholz. Die „innere“ Arbeit bei Inge ist in meiner Erinnerung geprägt durch das Erfahren von Polen: Innen - Außen / Himmel - Erd/ung. Ich öffne mich über die Schädeldecke zum Himmel, lasse die Schädeldecke transparent werden. Durch das einströmende Licht, können die inneren Räume licht werden. Aber auch der „Wurzelgrund“ mit seinen dunklen Seiten wird vom Licht berührt, durchflutet.
Natürlich darf ich die Hände nicht vergessen: „Die Hände wissen den Weg“, sagte sie. In meinen eigenen Aufzeichnungen lese ich: „Was mich gestern berührte, war die Behandlung meiner Füße mit meinen eigenen Händen. Ich war im doppelten Sinne berührt: stofflich und seelisch“. Beim Schreiben dieser Zeilen, wird mir noch einmal ihre differenzierte Sprache bewusst. Mir fällt auch ein, wie vielfältig sie sich interessierte: für philosophische Fragen, für aktuelle Forschungsergebnisse der Hirnforschung.
In meinen Gedanken gehe ich nochmals zurück an den Beginn einer Atemsitzung: Das Sitzen beginnt mit dem Sich-Setzen. Ich lasse den Damm in seiner ganzen Tiefe abrollen bis zu den Sitzhöckern...ich lasse also erst den ganzen Po auf der Sitzfläche nieder. Wenn wir uns ganz gesetzt haben, stellen wir die Füße in Hüftbreite zueinander. Die Verbindung von der ganz konkreten Körpererfahrung, aber eingebettet in einen spirituellen Bezug, verbunden mit der Suche nach einer kognitiven Begründung der Atemtherapie, machte die Erfahrungen bei Inge Werckmeister so wertvoll.
"Atem ist der ermöglichende Raum", von Dorothea Thomas
Was noch in mir so deutlich präsent ist: Inges Arbeit ist räumlich und klar; gemeint ist die Seele in jeder Zelle, gemeint ist Arbeit am Lebensstoff. Ihr Anliegen ist Beziehung: Innenbeziehung, auch zu den Organen, zwischen den Organen, Beziehung zu sich, zum Selbst - liebende Beziehung. Sie versteht Innenbeziehung auch als Weltbeziehung. Kosmisches Gesetz außen wie innen. Erdung, tiefe Verwurzelung im persönlichen und überpersönlichen Raum spiegeln sich in ihrer Arbeit im lebenspraktischen Bezug. Sie verlässt sich in allen Fragen auf das Zellwissen. Zunehmend verdichtet auf das Wesentliche und erhellender im Verstehen öffnet Inge den Atem- und Lebensraum.
Streng und warmherzig in einem habe ich Inge erlebt. Es war leicht für mich ihr in die klaren Strukturen des Stofflichen hinein zu folgen. Sie gaben Orientierung und öffneten ebenso den Raum für die eigenen inneren Pfade. Ich fühlte mich im Innersten bewegt und aufgefordert am Wahrhaftigen zu bleiben. Meine Bilder und Sinne fühlten sich gleichermaßen geweckt. Inges Arbeit half mir in die Tiefenschichten, in jedem Knochen, in jeder Zelle, wo das Feinstoffliche immer mitschwang: die Seele im Stoff. Zartes und anfassendes Annähern an das Wesen der Organe in ihrer differenzierten Gestalt behalte ich als großen Schatz in meiner eigenen Arbeit. Inge war mir in all den Jahren eine unschätzbare Meisterin und herzliche Begleiterin. Ich fühle noch großen Dank!
Nachruf von Klaus Sticker
Es ist eine Lehrerin von uns gegangen, als deren besondere Stärke ich stets ihre Verbundenheit im Gegenüber empfunden habe. So bin ich dankbar, von einer so großen Seele auf einem Stück meines Weges begleitet worden zu sein - mit ihrer wahrhaftigen Zugewandtheit, ihrem aufrichtigen „Hier bin ich, ich kann nicht anders“, ihrem Humor.
Atemerfahrung mit Inge Werckmeister von Mechthild Lohmann
Es ist ein milder Oktobertag im Jahr 2008.
Die Atemlehrerin Inge Werckmeister, eine zierliche Person in ihrem 84 Lebensjahr, eröffnet die Runde mit den Worten: „Atemarbeit ist kein Programm, sie ist ein Abenteuer!“ Sie nimmt uns, rund 20 KollegInnen aus dem Atemkreis nach C. Veening mit auf eine spannende Reise in unsere Innenräume. Der Körper ist gut eingerichtet, viel Wissen ist in seinen Zellen gespeichert. In die Stille gehen ermöglicht es, der Sprache der Körperzellen zu lauschen. „Stille ist lebendig, sie spricht zu uns“. Wenn wir auf diese Weise zuhören, lernen wir von unserem eigenen Körperwissen.
Zwischen Erde und Himmel leben wir in unserer Stofflichkeit. Die einzige Möglichkeit, die wir haben, ist diese unsere Natur zu verwirklichen. Es gibt keine Alternative als den jeweils nächsten Schritt zu tun, der immer auch ein Risiko birgt. Die Erde ist lebendig, sie trägt uns, aus ihr können wir Kraft aufnehmen, vor allem über unsere Füße. Und: der Himmel ist nicht weit oben, er beginnt direkt über unserem Schädeldach. Das direkte Licht von oben ist meist für uns Menschen zu grell, um es über den Kopf aufzunehmen. Es geht erst zur Erde, und manchmal können wir es als kleines bescheidenes Leuchten von unten wahrnehmen, zum Beispiel unter dem Beckenboden. „Mein Licht soll Deines Fußes Leuchte sein“, der Bibelsatz, der einer Teilnehmerin in den Sinn kommt, drückt dies anschaulich aus.
Wenn wir den Körper immer besser kennen lernen, sprechen die Organe in ihrer eigenen Sprache zu uns. Inge lädt uns ein, mit geschlossenen Augen nur mit unserer Wahrnehmung die Körperräume nach und nach wachzurufen. Das sind zum Beispiel die Innenseiten der Knie, ein wichtiger Durchgang, der Sitz von Sensibilität, auch von Demut. Von hier breitet sich die Kraft des Eros in seiner körperlichen und geistigen Natur aus. Inge regt an, die Achselhöhlen und damit die Lymphbahnen freizugeben. Dort kann viel Unfreiheit eingeschlossen sein. Dann kommen die Hände dazu. Sie schaffen Verbindung. Wenn unsere Hände echte Anwesenheit haben, sind sie ein Gegenüber für andere, aber auch ein Mittel der Selbstheilung für den eigenen Körper.
Nach der Atemerfahrung beschreibt eine aus der Runde einen heftigen Schmerz in der Leistenbeuge. Inge tröstet nicht, vielmehr rät sie wie auch Cornelis Veening es tat: „Geh zu der Wunde in Deinem Körper und frage sie, was sie Dir zu sagen hat. Höre ihr geduldig zu und lasse die Wandlung beginnen“. Jede arbeitet an ihrem eigenen Lebensstoff. Es geht nicht darum, Verletzungen zu ertragen, sondern aus ihnen zu lernen. Gerade in den schwierigen Dingen liegt oft eine Chance. Geborgenheit lässt sich am ehesten in sich selbst finden. Dazu ist die regelmäßige Schulung der inneren Wahrnehmung wichtig.
Später geht es um den Hintergrund. In ihm sammelt sich alles Gelebte, Gewordene. Er kann eine stabile verlässliche Stütze sein. Wichtig ist auch das Brustbein, das uns aufzurichten vermag. Dann tritt die die Wirbelsäule in die Wahrnehmung, die vom selben Stoff ist wie das Gehirn. Wie beiläufig gibt Inge den Hinweis: „Der Darm als Bauchhirn hat genauso viel Intelligenz wie das Denkhirn.“ Die Wanderung durch die Innenräume des Körpers ruft manchmal überraschende Zusammenhänge wach. Im Sitzen auf dem Atemhocker stellt sich die Erfahrung ein, die Kraft des Atems kann vom Kopf hinunter in den Rücken fließen, genauso wie sie vom tiefen Becken her aufsteigen kann. Alle Organe sind miteinander verbunden, wenn wir den Fluss im Körper zulassen. Zum Schluss bittet Inge uns aufzustehen und uns ganz bewusst auf die Füße zu stellen, Energie in die Erde abzugeben und neue Energie aus ihr aufzunehmen. Dann breiten wir die Arme aus, wenden die offenen Hände einander zu.
Kommunikation mit anderen braucht Raum. Sie besteht aus freiwilligem Geben und Empfangen, Verbinden und Abgrenzen. Niemals soll man den anderen ändern wollen, immer nur sich selbst. Mit sich selbst verbunden sein ist eine gute Voraussetzung für gelingende Beziehungen. Inge Werckmeister ist bescheiden. Sie macht wenig Umstände, wirkt zäh und geschmeidig an Leib und Seele. Ihre Ausstrahlung ist: Große Klarheit. Uns möchte sie die Spur zu unserer je eigenen Natur finden lassen. „Der Atem bietet selbst Lösungen an, man muss ihn nur gut kennen lernen.“ Das ist ihre Botschaft, die große Wirkung haben kann. „Atemarbeit ist gleichzeitig Weltarbeit“. Inge Werckmeister gibt dafür ein überzeugendes Beispiel.
"Ich höre dich nicht" von Johanna Hardt
... das ist meine erste Erinnerung an Inge Werkmeister, einer der Grande Dames der Veening Atemarbeit, schätzungsweise 2006 beim Treffen in Alfter bei Bonn. Sie war zu Besuch, wir saßen in einem Kreis, jede sagte ein paar vorstellende Worte über sich, und sie konnte kaum eine von uns hören, was nicht an ihren Ohren lag: “Ich höre dich nicht!“ Sie gab uns eine Idee davon, wie das Sprechen mit dem Herzen und der inneren Präsenz verbunden ist, wie sich die Wahrnehmung meiner Selbst nach „außen“ in die Begegnung fortsetzt.
Es folgte eine Einladung nach Schüchtern, wo sie lebte und arbeitete, und unsere Gruppe hatte dort einen Kurs mit ihr. Beeindruckend,wie sehr ihre Arbeit Körperarbeit war und wie sie sich nicht scheute, uns in unserem Sitzen zu korrigieren: Hier wurden Füße in eine parallele Stellung gebracht, Knie nicht so weit geöffnet, Oberschenkel parallel ausgerichtet, Wirbelsäulen- und Rückenhaltungen bekamen Vorschläge sich anders aufzurichten ...., dabei war die Arbeit am Seelischen enthalten, es war verbunden, das Feine mit dem Stofflichen, ohne dass darüber gesprochen werden musste. Energieflüsse wurden wahrnehmbar. Das waren meine ersten Begegnungen mit dieser kleinen wissenden resoluten Dame, Inge Werkmeister. Die Vave verlegte dann ihre Jahrestagungen nach Rommerz, in die Nähe von Schüchtern, sodass noch einige Treffen möglich wurden, bis Inges Kräfte dann leider nach ließen.
Nachruf von Ingeborg Neuweger
Mit Inge verbindet mich die Liebesarbeit mit dem heilenden, heiligen Atem! Sie hat auf ewig einen Platz in meinem Herzen!
Nachruf von Margit Seeling
Anfang der 1990iger Jahre traf ich Inge Werckmeister nach einigen Jahren eigener Praxisarbeit in Middendorf-Atemarbeit. Ich hatte den Wunsch nach einer Vertiefung in der Atemarbeit und fand Inge glücklicherweise ganz in meiner Nähe. Wir verstanden uns sofort und sprachen die gleiche Sprache. Ich war sehr angetan und berührt von der Veening-Atemarbeit und der anderen Wirkweise, als ich es bisher aus der Middendorf-Arbeit kannte. Es entsprach meiner früheren eigenen Erfahrung, wo ich dem Atem auf ganz freier und unwillkürlicher Weise begegnet bin.
Bei Inge war ich zunächst einige Jahre regelmäßig zur Einzelarbeit, mit vielen Gesprächen, geistigem Austausch und auch Supervisionen für meine eigene Arbeit. Es folgten dann regelmäßige Gruppen-Wochenenden, wo ich besonders den ausgeprägten strukturellen Aufbau in der Veening-Arbeit durch Inge wertschätzen lernte. Es ging ums Dran-Bleiben am Prozess, um die Verdichtung in allen Räumen und die unmittelbare Erfahrung des inneren Atems und der Körperempfindungen. Nach den längeren Sitzperioden auf dem Hocker folgte immer das genüssliche Nachspüren auf Inges Teppichen in ihrem Haus mit anschließenden Tee und Plätzchen als „Belohnung“. Das fühlte sich an, wie „ein nach Hause-kommen“ in der Atemfamilie.
Später Ende der 1990-iger Jahre hatten Inge und ich aber auch sehr mit einander gerungen, als aus tieferen Schichten traumatische Erlebnisse auftauchten und aufeinandertrafen. Durch die Kriegserfahrungen in Inges Generation und meine Erfahrungen als Berliner Nachkriegskind, konnten bestimmte Räume im Gefühlsbereich noch nicht gehalten und reguliert werden. Damit verbundene waren auch generationsübergreifende und kollektive Traumata, die ja in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg weit verbreitet waren und heute immer noch wirksam sind.
Zu diesem Zeitpunkt Anfang 2000 fand ich die Trauma-Arbeit von Peter Levine. Diese Arbeit, worin ich ausgebildet bin und viele vertiefende Aufbauseminare besucht habe, war für mich in beachtenswerter Weise kompatibel mit der Veening-Atemarbeit. Die neuen Forschungen und Regulationsweisen, besonders auch die der polyvagalen Theorie, empfand ich als Bestätigung der Atemarbeit und erweiterten Möglichkeiten zur Integration und Transformation.
Inge war immer offen für neue Wege, besuchte viele Kongresse und wir konnten uns später auch noch einmal über die Erfahrungen auf dem Gebiet der neurobiologischen Forschungen austauschen. Für mich war es sehr schön, an der Trauerfeier von Inge teilnehmen zu können und vor ihrem Sarg stehend noch einmal ihre Kraft und Liebe ... und jetzt nach diesem langen Leben, auch die Leichtigkeit, das Aufschwingen, den Frieden und die große Erlösung im Raum zu fühlen. Danke Inge, dass ich dir begegnet bin, dass du einfach da warst in einer sehrwichtigen Zeit und danke für alles, was du gegeben hast und was auch weiter in die Welt getragen werden möchte.